Bürgerinnen zum Thema Beratung zur Einleitung des Bebauungsplans Nr.59 Freienbrink Ost
Sehr geehrte Gemeindevertreterinnen,
wir, die Interessengemeinschaft Freienbrink, treten vor dem Ausschuss am 29.4. (Bauen, Ortsentwicklung und Wohnen), an Sie heran. Das letzte Jahr war für uns und sicher auch für Sie ermüdend. Ständig gab es neue Veränderungen und Ankündigungen, welche wir verarbeiten mussten und welche wir einschätzen/bewerten mussten. Tesla, Klärwerk, Verkehr, Infrastruktur – alles Themen, welche unserer Aufmerksamkeit bedürfen.
Die Ansiedlung von Tesla bringt viele Veränderungen und Schwierigkeiten mit sich. Neben vielen anderen ist die Ansiedlung neuer Arbeitskräfte in der Gemeinde ein Thema. Laut Aussage unseres Bürgermeisters soll gerade bei der Bebauung der ortsübliche Charakter erhalten bleiben. Auch der Landesentwicklungsplan setzt dabei wichtige und sinnvolle Grenzen.
Nun ist der Beratungsgegenstand Nr. 13 “Beratung zur Einleitung des Bebauungsplans Nr. 59 Freienbrink Ost” auf Ihrer Tagesordnung. Der Ortsbeirat Spreeau hat klar dagegen gestimmt und auch eine sinnvolle Begründung geliefert. Der Wille der Ortsbeiräte muss respektiert werden, er bietet die Grundlage für Ihre Abstimmung! Zudem sind weitere, bereits beschlossene B-Pläne im Ort noch offen. Das geplante Bauvorhaben soll 70 zusätzliche Wohneinheiten schaffen mit jeweils ca. 3 Einwohnerinnen. Das bedeutet eine Spontanansiedlung von 210 Menschen. Mit den bereits gebauten Einheiten der Eigenheim Union ist dies eine Verdopplung der Einwohnerinnenzahl. Weder die Infrastruktur noch der Ort selber oder der Landesentwicklungsplan lassen solch eine Turbo-Entwicklung zu.
Wie wir wissen, werden in der Tesla Fabrik Fließbandarbeiter und Logistikpersonal gefragt sein. Das Preissegment der Eigenheim Union spricht allerdings gegen die Gehaltsgruppe dieser Arbeitskräfte. Mit 288.000 Euro für eine Immobilie mit einer verschwindend geringen Menge an Garten, wird das Bauvorhaben kaum Arbeitskräfte in den Ort locken, sondern nur Investoren.
Auch die Aussage des Landrates bzgl. Minimierung des Verkehrs passt hier nicht. Wenn Arbeitsnehmer*innen sich in einem Ort ansiedeln, dann kommen, neben den Wegen zur Arbeit, noch zahlreich extra Fahrten (Schule, Einkaufen, Freizeit) hinzu.
Hinzu kommt, dass das Gebiet im Außenbereich liegt und daher eine Bebauung aus planungsrechtlicher Sicht nicht möglich ist! (Siehe Aussage Gemeinde)
Ein weiterer Aspekt ist der Wunsch der Bürgerinnen des Ortes. Wir haben Unterschriften gesammelt, welche wir Ihnen im Anhang zur Verfügung stellen. Hier wird deutlich, dass diese rasante Bebauung weder im Interesse der Bürger*innen ist noch etwas mit ortsüblichem Charakter zu tun hat (Siehe Fotos).
Es handelt sich bei den Grundstücken um schutzwürdige Gebiete. Das kleinere Flurstück ist mit Wald bewachsen, das größere Flurstück ist eine Wiese mit besonders zu schützendem Trockenbiotop und auch ein Landschaftsschutzgebiet. Die Bebauung würde bedeuten, dass wieder Natur und Lebensraum für Flora und Fauna zerstört wird. Wie das bereits das ganze Jahr über (Stromtrasse, Tesla und dann bald Industrieklärwerk) passiert. Jegliche Bebauung geht mit Versiegelung von Bodenflächen einher. Wenn Flächen jetziger Landschaftsschutzgebiete zukünftig bebaut werden, wirkt sich dies negativ auf den Wasserhaushalt der Region aus.
Wir, als Bürgerinnen von Freienbrink, fordern Sie dringlichst auf:
Stimmen Sie gegen die Einleitung des B-Plans zu diesem Projekt! Es ist nicht der Wille derer, die Sie in Ihre Position gewählt haben. Sie sind unsere Vertreter und wenn Sie unsere Meinung und Stimme ignorieren, dann fragen wir Sie “Wen vertreten Sie dann?”
Mit freundlichen Grüßen IG Freienbrink Vorstand
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